Ludvig Holberg

Ulysses von Ithacia
Aus dem Dänischen von Robert Prutz
Komödie in fünf Akten und einem Prolog

Bearbeitung und Regie: Eleonore Schön



Es ist schon komisch, wie Kriege entstehen … Weil ihm Venus beim Schönheitswettbewerb der Göttinnen die schönste Frau der Welt versprochen hat, entführt Paris, der Prinz von Troja, die schöne Helena. Und die Ithacianer um den tapferen Ritter Ulysses haben nichts Besseres zu tun als diesen Jungfernraub zu rächen. Angeführt von General Holofernes zieht die wackere Armee gen Troja. Man kennt die Geschichte – der Krieg und die Rückkehr in die Heimat zogen sich ganz schön in die Länge. Das ist auch der Grund, warum Kilian, der Diener des Ulysses, immer wieder aus der Rolle fällt …

Ludvig Holberg (1684 – 1794) gilt als der dänische Molière. Auf seinen Reisen durch Europa lernte er sowohl die französische Komödie als auch die Commedia dell’arte kennen. Beeinflusst von beiden war er der erste Autor, der Komödien in dänischer Sprache verfasste. Sein bekanntestes Stück ist „Der politische Kannengießer“, das 1722 in Kopenhagen erstmals gespielt wurde.
In „Ulysses von Ithacia“, uraufgeführt 1724, nahm Holberg die damalige deutsche Bühne auf die Schippe. Staatsaktionen, Hanswurstiaden und Zauberkomödien waren deutsche Bühnen-Hits im 18. Jahrhundert – und alles findet sich im „Ulysses“ wieder. Und dazu natürlich das Spiel mit dem Theater auf dem Theater.
Von 1774 bis 1784 war die Komödie, in der nichts ernst genommen werden muss, der Karnevalskracher in Kopenhagen. Und heute? Wir sehen das Stück als pure Comedy – mit Anleihen bei Monty Python, Karl Valentin und Woody Allen. Nahezu sinnfrei, aber ungeheuer witzig!


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