Eigentlich sollte es dem vermögenden Rappelkopf blendend gehen: Er hat eine liebevolle Ehefrau, eine bestens geratene Tochter und lebt sorgenfrei als Frühpensionär auf seinem Landgut in den Alpen. Doch er ist zerfressen von Menschenhass und tyrannisiert seine ganze Familie. Den treuen Diener Habakuk verdächtigt er sogar des Mordkomplottes, nur weil dieser mit dem Küchenmesser eine Zichorie aus dem Garten holen wollte. Da greift der magische Alpenkönig Astragalus mit einer ebenso weisen wie theatralisch ergiebigen Therapie in das Geschehen ein: Der Alpenkönig verwandelt sich in Rappelkopf und Rappelkopf in seinen Schwager Silberkern. In der Gestalt seines Doppelgängers trifft Rappelkopf auf Rappelkopf – eine Konfrontation mit sich selbst inklusive jede Menge Konflikt- und Lachpotential.
Ferdinand Raimund wird neben Johann Nestroy als bedeutendster Vertreter des Wiener Volkstheaters geschätzt. „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“ wurde 1828 uraufgeführt. Die unverwüstliche Charakterkomödie voll Witz, Humor und Tiefgang gilt als Raimunds Meisterwerk und gehört zum klassischen Repertoire deutschsprachiger Bühnen.