Auszug aus unserer Festschrift zum 30-jährigen Jubiläum

Auf einer der vielen gemeinsamen Fahrten zu einem Auftritt auf der Naturbühne Trebgast unterhielten sich Helga Hoerkens, Studienrätin an der Mädchenrealschule in Neumarkt und Herbert Müller, damals Regisseur und Dramaturg am Stadttheater Regensburg, über die Theaterlandschaft in Neumarkt. Die Zeit war reif für etwas Neues. Ein Stopp auf der Burg Wolfstein war die Inspiration... Burgfestpiele in Neumarkt, die Burg als Kulisse...

Doch es taten sich mehr Probleme als Lösungen auf. Außerdem wusste man noch nicht, wie es bei den Leuten ankäme, und ein großer Zitterfaktor war das Wetter. Eine Lösung musste her: der Residenzplatz, bzw. der Innenhof des Pfalzgrafenschlosses erschien geeignet. Vor allem da damals noch die Möglichkeit bestand, bei Regen fix samt Kulissen in den Reitstadel umzuziehen.

Ernst Reischböck, Oberstudienrat am Ostendorfer Gymnasium und großer Theaterfreund, war von der Idee sofort begeistert. Er stellte die Verbindung zur VHS Neumarkt als deren Vorsitzender her. Richard Scheuringer, Geschäftsführer der VHS, wiederum fragte bei Amtsgerichtdirektor Dr. Heinz Stöckel und Oberbürgermeister Kurt Romstöck an. Beide gaben ihr Ja zu diesem Vorhaben – die Schlossspiele Neumarkt konnten beginnen.
Ein Schauspielkurs bei der VHS unter der Leitung von Helga Hoerkens leistete die Vorarbeit, für das geplante Stück „Die drei Musketiere“ von Alexandre Dumas. Dafür brauchte es um die zwanzig Darsteller in Sprechrollen, und am 17.Juli 1981 war es dann soweit:

Die Neumarkter Schlossspiele hatten ihre erste Premiere!

Über 30 Darsteller und Komparsen, darunter unter anderem Oberbürgermeister Kurt Romstöck als Ludwig der XIII, der gesamte Leistungskurs Sport des Ostendorfer Gymnasiums als Musketiere und Soldaten des Kardinals und ein Pony als „Ross“ des d'Artagnan (er konnte da mit den Füßen am Boden mitlaufen), zeigten unter der professionellen Regie von Herbert Müller, was Theater kann... begeistern – sogar auf damals noch harten Bierbänken!

Es folgte Stück auf Stück: Frau Holle, Der Talismann, Eine kleine Zauberflöte, Die schöne Helena...

Irgendwann kam dann für die Schlossspiele der Zeitpunkt eigenständig zu werden, da die VHS lediglich Projekte anstößt, um sie dann in die Selbstständigkeit zu entlassen.

Im Dezember 1984 wurde deshalb der Theaterverein Schloss-Spiele Neumarkt e. V. gegründet und der erste Vorstand, bestehend aus Ernst Reischböck (1.Vorsitzender), Helga Hoerkens (2. Vorsitzende), Dietmar Balzert (3. Vorsitzender), Gesche Zimmermann (Schriftführerin), Bärbel Rutschow (Kassier), Herbert Müller (künstlerischer Leiter) und Klaus Plankermann (technischer Leiter) machte sich mit großem Engagement an die Arbeit.

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